Herstellung von Eis ohne Eismaschine

Ein handelsübliches Gefrierfach reicht aus, um selber Eis herzustellen
Ein handelsübliches Gefrierfach reicht aus, um selber Eis herzustellen

Das Vorgehen, um Eis ohne Eismaschine herzustellen, ist ziemlich simpel und man braucht nur ein Gefrierfach, einen Handmixer* oder einen Schneebesen* und gute Armmuskeln. Das heißt man kann auch ohne Eismaschine sofort loslegen und selber Eis herstellen. Allerdings ist diese Variante zeit- und arbeitsintensiver als mit einer Eismaschine.

Grundsätzliches Vorgehen

Eis ohne Eismaschine herzustellen ist denkbar einfach. Man stellt die abgekühlte Eismasse in das Gefrierfach und durchmischt die gefrierende Masse regelmäßig mit dem Handrührgerät oder Schneebesen.

Schritt-für-Schritt Anleitung

  1. Das Gefrierfach sollte etwa eine Temperatur von -18°C haben (= typisches *** Gefrierfach)
  2. Die Eismasse in ein Gefäß füllen, das groß bzw. hoch genug ist, damit man die Masse gut bearbeiten kann. Vom Flüssigkeitsspiegel bis zum Rand sollten ca. 3 cm Luft sein.
  3. Nach ca. 1 Stunde prüfen, ob sich bereits Kristalle bilden. Falls ja, dann mit Hilfe eines Schneebesens oder eines Handrührgeräts das Eis gut durchrühren bis die Kristalle zerschlagen sind und die Masse wieder homogen ist.
  4. Dieser Vorgang wird alle halbe Stunde wiederholt. Das kann je nach Eismenge ca. 2 Stunden dauern (also 4 Durchgänge).
  5. Anschließend wird die Masse im Gefrierfach belassen bis sie gleichmäßig fest, aber nicht hart ist (ca. 1-2 Stunden).
  6. Mit einem Handrührgerät oder einem Standmixer die Masse noch einmal kurz auflockern (1-2 Minuten).
  7. Falls gewünscht Zutaten wie Schokolade, Krokant oder Nüsse unter mischen und in einem Gefäß mit Deckel einfrieren oder sofort verzehren.
Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2024 um 13:51 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Warum muss man regelmäßig rühren?

Die Eismasse beginnt zu gefrieren. Allerdings geschieht dies nicht gleichmäßig, sondern der Wasseranteil gefriert und bildet Eiskristalle, während der Zucker zähflüssiger wird. Falls Fett wie z.B. bei Milcheis enthalten ist, bildet dieses kleine Kügelchen. Wenn die Masse nicht gerührt wird, werden die Eiskristalle immer größer und damit das Eis gröber. Das Fett verhindert zum Teil, dass die Kristalle größer werden jedoch nicht vollständig. Das heißt, würde man die Eismasse einfach nur ins Gefrierfach stellen, hätte man zwar auf jeden Fall Eis, aber es wäre nicht cremig und es würden sich einzelne kleine Kristall-, Fett- und Zuckerinseln bilden.

Große Eiskristalle im Winter auf der Scheibe sind hübsch anzusehen, doch in unserem Eis wollen wir sie möglichst klein haben.
Große Eiskristalle im Winter auf der Scheibe sind hübsch anzusehen, doch in unserem Eis wollen wir sie möglichst klein haben.

Um eine gute Konsistenz zu bekommen, muss die Masse also regelmäßig gerührt werden. Dadurch wird die gefrierende Eismasse durchmischt und die Kristalle in kleine Stücke zerschlagen. Die Struktur von Eis ohne Eismaschine wird nicht so fein, wie bei einer Eismaschine. Die Maschine rührt beständig und schabt die Eiskristalle bei der Entstehung ab, während man mit dem Handrührgerät nur alle halbe Stunde die Eiskristalle zerschlägt. Daher wird das Eis ohne Eismaschine nicht so fein, aber es ist immer noch gut.

Tipps für Eis ohne Eismaschine

  • Manche süßeren Eis-Sorten sind nach dem dritten Durchgang weniger fest als davor. Davon darf man sich nicht irritieren lassen. Einfach an die Anleitung halten und weiter machen.
  • Falls das Eis länger im Gefrierfach gelagert wird, dann sollte man es vor dem Verzehr ca. 20 Minuten im Kühlschrank antauen lassen.
  • Man kann das Eis (ohne feste Zutaten) vor dem Verzehr auch noch einmal mit dem Mixer auflockern.
  • Bei der Durchmischung mit dem Standmixer muss man darauf achten, dies nicht zu hochtourig oder zu lang durchzuführen. Sonst schmilzt das Eis an einigen Stellen wieder. 1-2 Minuten reichen in der Regel.

So können alle Eissorten hergestellt werden, die auch mit der Eismaschine gemacht werden. Ihr findet viele Eisrezepte ohne Eismaschine auf meinem Blog. Besonders gut geeignet, sind die Joghurteis-Varianten, die am besten sofort gegessen werden, egal ob mit oder ohne Eismaschine hergestellt. Ihr findet bei mir Rezepte für klassisches Joghurt-Eis, Frozen Joghurt aus griechischem Joghurt oder Quark-Eis.

Es gibt aber auch besondere Eis-Sorten. Die Granita zum Beispiel, wird nur im Gefrierfach hergestellt und darf nicht in die Eismaschine. Granitas bestehen aus eher großen Eiskristallen und erinnern an zerschlagenes Wassereis. Die Herstellung ist traditionell im Gefrierfach und das Durchmischen geschieht mit einer Gabel, um die Eiskristalle nicht zu sehr zu zerschlagen. Ich kann euch zum Beispiel mein Rezept für Gurken-Eis mit Minze oder Grapefruit-Sorbet empfehlen, um die Granita-Herstellung auszuprobieren.

Das Parfait hingegen, wird ohne Rühren im Gefrierfach eingefroren. Das heißt, ihr könnt euch den Aufwand ersparen. Schaut euch zum Beispiel meine Rezepte für Tiramisu-Eis oder Marzipan-Parfait an.

Falls du dir überlegst, doch eine Eismaschine zuzulegen, dann lohnt sich das im Vergleich zu Eis aus der Eisdiele ziemlich schnell. Nach meiner Rechnung meist schon im 1. Jahr der Anschaffung! Ich habe über ein empfehlenswerte Eismaschinen mit Kompressor bereits Artikel geschrieben, aber natürlich kann man sich auch eine Eismaschine ohne Kompressor* zulegen. Meist wird man schon zwischen 30 – 50 Euro fündig.

Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2024 um 13:54 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Das Gefrierfach ist natürlich auf jeden Fall die günstigste Variante. Dafür wird das Eis mit einer Eismaschine cremiger und ist in nur einer halben Stunde fertig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

de_DEGerman