4 gute Gründe, Eis selbst zu machen

Leuchtschild mit dem Schriftzug Homemade Ice Cream

Die Deutschen sind unter den Spitzenreitern beim Eiskonsum und es gibt viele gute Gründe, sein Eis selbst zu machen und insbesondere auf industriell hergestelltes Eis zu verzichten.

Etwa 8 Liter Eis essen wir Deutschen im Schnitt pro Jahr. 2018 waren es sogar fast 9 Liter. Dies war sicherlich dem tollen Sommer geschuldet. Auch dieses Jahr könnte es wieder ein sehr warmes und eisreiches Jahr werden.

Acht Liter entsprechen etwa 100 Kugeln Eis. Das ist also jede Menge. Soweit es mich betrifft und vermutlich auch dich, würde ich behaupten, dass bestimmt auch noch die ein oder andere Kugel mehr zu verbuchen ist.

Die 4 Hauptgründe

  1. Sparen mit selbst gemachtem Eis
  2. Inhaltsstoffe selbst bestimmen
  3. Außergewöhnliches Eis herstellen
  4. Eismenge selbst bestimmen

1. Sparen mit selbst gemachtem Eis

Hellblaues Sparschwein

Noch einmal zurück zu den 8 Litern bzw. 100 Kugeln im Jahr. In meiner Beispielrechnung vergleiche ich die Kosten mit Eis von der Eisdiele, denn wie du richtig vermutest, bin ich kein großer Fan von industriell hergestelltem Eis.

Ausgaben für Eis von der Eisdiele: ca. 150 Euro/Person pro Jahr

Ich habe die Berechnung aktualisiert, da die Preise für Eis insbesondere in Großstädten stark angezogen haben. Bis zu 2 Euro muss man inzwischen in manchen Großstädten pro Kugel ausgeben. Mit dem derzeitigen (2022) Durchschnittspreis von 1,50 Euro kommen wir damit auf ca. 150 Euro pro Jahr für eine Person. Eine dreiköpfige Familie gibt also im Jahr 450 Euro aus. Da erscheinen einem die Preise für Eismaschinen schon gar nicht mehr so teuer.

Ausgaben für selbst gemachtes Eis

Ich gebe zu, dass Eis selbst zu machen mit Aufwand verbunden ist, das heißt Zeit kostet. Aber das ist bei allen selbst hergestellten Lebensmitteln der Fall. In der Regel braucht man für die Vorbereitungen nur 10 bis 20 Minuten. Den Rest macht die Eismaschine. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit das Eis im Gefrierfach fest werden zu lassen, aber dazu muss man ca. 4 Stunden lang alle 30 Minuten die Masse mixen und das Ergebnis wird nicht so gut wie mit einer Eismaschine – ist sie auch noch so günstig. Das bedeutet, ich würde empfehlen, euch eine Eismaschine anzuschaffen.

Eismaschine: 30 – 500 Euro je nach Modell

Ein ganz kurzer Exkurs zu Eismaschinen: man unterscheidet Eismaschinen mit und ohne Kompressor. Maschinen mit Kompressor kühlen selbst, das heißt, sie sind sofort und mehrmals hintereinander einsetzbar. Eismaschinen ohne Kompressor besitzen einen Behälter, den man zuvor im Gefrierfach für mehrere Stunden einfrieren muss. Letztere sind deutlich günstiger in der Anschaffung, aber auch unflexibler.

Eine gute Eismaschine mit Kompressor* kostet rund 200 Euro. Man kann aber auch ohne Problem ein Vielfaches davon ausgeben. Eine Eismaschine ohne Kompressor* bekommt man in der Regel für ca. 50 Euro.

Zusatzkosten bei der Eisherstellung: 45 Euro pro Jahr

Die Kosten für die Zutaten sind stark sorten- und qualitätsabhängig. Gehen wir davon aus, dass wir Bio-Grundstoffe und in der Hälfte der Fälle Fruchteis herstellen mit regionalen Sorten oder auch Bio-Früchten. Dann kommen wir inzwischen im Schnitt auf ca. 8 Euro/Liter also 56 Euro im Jahr für eine Person bzw. 168 Euro für eine dreiköpfige Familie.

Die Stromkosten sind sehr gering, denn Eismaschinen mit Kompressor benötigen im Schnitt ca. 150 Watt. Das sind bei einem Betrieb von 1h gerade mal 30 Cent und auf das Jahr gerechnet also 2,40 Euro (1 Person) bzw. 7,20 Euro (3 Personen). In der Regel ist 1 Liter Eis deutlich unter einer Stunde fertig. Die Stromkosten von Eismaschinen ohne Kompressor lohnen sich noch weniger auszurechnen.

Das ergibt zusammen genommen und aufgerundet 60 Euro für eine und 180 Euro für drei Personen.

Ab wann lohnt sich die Anschaffung einer Eismaschine?

Familie mit Eiswaffeln in der Stadt
In den meisten Fällen lohnt sich die Anschaffung einer Eismaschine schon im ersten Jahr.

Je nach Eismaschinen-Modell lohnt sich die Anschaffung meist schon im 1. Jahr des Kaufs. Insbesondere jetzt mit den steigenden Preisen. Bei Eismaschinen mit Kompressor kann es für einen Ein-Personen-Haushalt etwas länger dauern. Aber bereits im dritten Jahr hat man die Kosten wieder drin. In den beiden Tabellen unten habe ich alles noch einmal übersichtlich zusammengefasst.


Eismaschine ohne Kompressor1-Personen-
Haushalt
3-Personen-
Haushalt
Kosten Eis aus der Eisdiele / Jahr 150 € 450 €
Kosten selbst gemachtes Eis mit
einer Eismaschine / Jahr
56 € 168 €
Durchschnittliche Kosten einer
Eismaschine
50 € 50 €
Ab wann rechnet sich, Eis selbst
zu machen
Im 1. Jahr
150 vs. 106 €
Im 1. Jahr
450 vs. 218 €

Eismaschine mit Kompressor 1-Personen-
Haushalt
3-Personen-
Haushalt
Kosten Eis aus der Eisdiele / Jahr 150 €
(3 Jahre: 450 €)
450 €
Kosten selbst gemachtes Eis mit
einer Eismaschine / Jahr
56 €
(3 Jahre: 168€)
168 €
Durchschnittliche Kosten einer
Eismaschine
200 € 200 €
Ab wann rechnet sich, Eis selbst
zu machen
Im 3. Jahr
450 vs. 368€
Im 1. Jahr
450 vs. 368 €

2. Inhaltsstoffe selbst bestimmen

Eiswaffel mit Wolke als Eiskrem
Bei selbst gemachten Eis hat man die volle Kontrolle bezüglich der Inhaltsstoffe.

Allergien sind auf dem Vormarsch. Kein Wunder bei den ganzen Reizen und Stoffen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Industriell hergestelltes Essen ist sehr häufig mit verschiedenen Konservierungsstoffen, Stabilisatoren oder synthetischen Armone versetzt, die man nicht in seinem Eis haben will. Leider verwenden auch viele Eisdielen sogenannte „Convenience Produkte“, welche nicht gerade leckere Inhaltsstoffe aufweisen.

Aber es gibt auch Unverträglichkeiten gegen Stoffgruppen wie Laktose, Fruktose bis hin zu Nüssen. Diese können den Eisgenuss stark einschränken, je nachdem wie sehr ausgeprägt sie sind. Insbesondere Nussallergiker können sich bei industriell oder gewerblich hergestelltem Eis nicht sicher sein, ob nicht doch Allergene vorhanden sind, die dort nicht sein sollten.

Aber auch die Auswahl bei der Qualität der Zutaten sind bei der Eigenherstellung keine Grenzen gesetzt. Bewusstes Essen wird vielen immer wichtiger. Beim Selbermachen kann man alle Zutaten ganz nach seinen eigenen Wünschen auswählen. Dadurch hat man Kontrolle, was im eigenen Eis drin ist. Man kann Früchte und Obst aus ökologischem Anbau verwenden, den Reifegrad bestimmen sowie insbesondere auch saisonabhängig einkaufen, damit man Eis nachhaltig selbst macht.

Auch Menschen, die sich für eine bestimmte Ernährungsform entschieden haben oder einfach nur weniger Zucker zu sich nehmen wollen, können von der Herstellung profitieren. Vom veganen Eis bis hin zu Low-Carb Versionen ist alles möglich.

3. Außergewöhnliches Eis herstellen

Überquellender Eisbecher mit viel Verzierung aus Waffeln, Brezeln, Nüssen und Sahne.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die meisten Menschen mögen gerne die klassischen Eissorten. Jedoch zeigt der Erfolg von Eisdielen mit ausgefallenen Sorten, dass immer mehr Menschen auch außergewöhnliches Eis zu schätzen wissen.

Warum also nicht selbst experimentieren und die perfekte Eissorte erfinden? Das ist gar nicht so schwer, wenn man von einem bekannten Rezept ausgeht und dann einzelne Komponenten variiert. Zu Beginn sicherlich etwas vorsichtiger und dann immer ausgefallener.

Das ist nicht nur lecker, sondern macht auch noch jede Menge Spaß. Insbesondere wenn Freunde und Familie als Verkoster die Eiskreationen bewerten dürfen.

4. Eismenge selbst bestimmen

Betrachtet man die Tiefkühltruhen im Supermarkt genauer, findet man sehr häufig Eispackungen, die 1 Liter oder mehr umfassen. 1 Liter, das sind ca. 12 Kugeln Eis. Nicht gerade einfach, wenn man entweder alleine ist oder nur ein kleines Gefrierfach besitzt.

Gefüllte Mülltüte neben der Tür.
Selbst gemachtes Eis reduziert die Verschwendung von Lebensmitteln.

Sobald die Packung offen ist, verändert sich zudem mit der Zeit der Geschmack und es bilden sich vermehrt Eiskristalle an der Oberfläche. Dann ist das Eis nicht mehr ganz so lecker und viele Reste werden entsorgt. Das ist eine Verschwendung von Lebensmitteln und Geld.

Natürlich könnte man zur Eisdiele gehen und sich dort ein Eis kaufen. Aber die Nachteile davon habe ich schon weiter oben erläutert. Mit der eigenen Eismaschine ist man flexibel und kann die Rezeptmengen entsprechend anpassen.

Man sollte allerdings ein gewisses Volumen nicht unterschreiten, da sonst der Einfrierprozess zu schnell durchgeführt wird und die Cremigkeit des Eises leidet. Die Hälfte des maximalen Volumens der jeweiligen Eismaschine kann man jedoch ohne Probleme verarbeiten. Das sind am Ende dann bei den meisten Geräten ca. 500 ml Eis. Oder man kauft sich gleich eine Eismaschine mit kleinerem Fassungsvermögen, die zwischen 300-500 ml Eis herstellen.


Ich hoffe, ihr seid jetzt davon überzeugt, warum es gute Gründe gibt, Eis selbst herzustellen. Ich möchte meine Eismaschine jedenfalls nicht mehr missen. Wenn ihr auch so ein großer Eis-Fan seid wie ich, kann ich euch nur dazu raten, euer Eis selbst zu machen. Falls ihr leckere Rezepte dafür braucht, werdet ihr bei mir fündig.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

de_DEGerman