Vanille-Eis: einfaches Rezept ohne Ei

Dies ist eine leckere Alternative zu dem typischen Vanille-Eis. Denn normalerweise wird dieses mit Ei zubereitet und muss eine gewisse Zeit und bei einer bestimmten Temperatur erhitzt werden, um die Salmonellen-Gefahr zu reduzieren.
Bei diesem Rezept könnt ihr euch den Aufwand sparen, denn es kommt unsere Eisbasis zum Einsatz, um dem Eis eine schöne Textur zu verleihen. Diese Variante von Vanille-Eis ist deutlich einfacher in der Herstellung und leichter als das altbekannte Vanille-Eis.
Nachdem ich jetzt schon mehr Erfahrungen in der Eisherstellung gesammelt habe, habe ich das Rezept inzwischen etwas angepasst. Hier findet ihr den aktuellen Status.
Zutaten Vanille-Eis
2 Personen
- 200 ml Milch
- 200 ml Sahne
- 4 EL Rohrzucker*
- 1 Pr. Salz
- 1 Vanilleschote*
- 40 g Eisbasis
(bestehend aus: 7 g Inulin*, 7 g Magermilchpulver*, 26 g Dextrose*, je einer Messerspitze Johannisbrotkernmehl* und Guarkernmehl*)
Zubereitung Vanille-Eis
- Milch, Sahne, Zucker und Salz unter Rühren erhitzen bis kurz vor dem Kochen.
- Die Eismasse vom Herd nehmen und die Eisbasis unter Rühren hinzugeben.
- Die ausgekratzten Vanillesamen und ebenso die Schote in die Flüssigkeit geben und mit dem Schneebesen alles gut verrühren. Einige Minuten erwärmen, aber nicht kochen.
- Nun auf Raumtemperatur abkühlen lassen und anschließend im Kühlschrank aufbewahren. Je länger die Mischung Zeit hat zu ziehen, desto intensiver wird das Vanillearoma. Daher am besten über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Wenn ihr keine Geduld habt, könnt ihr auch gleich mit der Eisherstellung beginnen.
- Vor dem Gefriervorgang wird die Vanilleschote entfernt und die Eismasse mit dem Stabmixer kurz aufgeschäumt.
Die Eismaschine vorbereiten und je nach Modell für einige Minuten vorkühlen lassen. Das Rührwerk einschalten und die Eismasse hineingeben (Dauer ca. 30 Minuten).
Alternativ im Gefrierfach frieren lassen und alle 30 Minuten mit einem Handrührgerät gut durchmischen (Gesamtdauer ca. 4 Stunden).
Solltet ihr das Eis nicht am selben Tag verzehren, sondern im Gefrierfach lagern, dann vorher ca. 20 Min im Kühlschrank antauen lassen.
Wissenswertes zur Vanille
- Die Vanilleschote ist die Frucht einer bestimmten Orchideengattung, die in einem zeit- und arbeitsintensiven Prozess fermentiert wird.
- Die heutige Vanille kommt hauptsächlich aus Madagaskar oder Réunion, aber das ursprüngliche Anbaugebiet ist Mittelamerika.

- Da es in den heutigen Hauptanbaugebieten jedoch die für die Bestäubung nötigen Insekten nicht gibt, wird die Blüte per Hand bestäubt.
- Insgesamt ist die Vanilleproduktion aufwendig und Witterungseinflüssen unterworfen, so dass der Preis von Jahr zu Jahr starken Schwankungen unterliegen kann.
- Meine Empfehlung ist, gleich eine größere Menge Vanille online zu bestellen und diese möglichst luftdicht verpackt oder im Gefrierfach zu lagern. Ich kaufe meine Vanille meist bei Madavanilla. Im Moment zehre ich jedoch immer noch von den Einkäufen aus unserem Réunion-Urlaub.
- Bei gekauftem Vanille-Eis solltet ihr vorsichtig sein, ob dieses tatsächlich echte Vanille enthält. Es wird leider manchmal geschummelt und mit künstlichem Aroma und Kaffeesatz als Imitat gearbeitet. Wie ihr den Unterschied erkennt, könnt ihr in meinem Beitrag „9 Tipps, wie ihr eine wirklich gute Eisdiele erkennt“ nachlesen.

Hallo,
ich teste oder möchte verschiedene Vanilleeis-Rezepre ausprobieren und habe eine Frage zum Milch bzw. Sahneanteil. Viele Rezepte unterscheiden sich hier stark. Was bewirkt ein höheren Milchanteil oder Sahneanteil? Danke.
Viele Grüße,
Sven
Hallo Sven,
ein Eisrezept sollte sich immer in gewissen Bereichen für Fett, Wasser, Zucker und Trockenmasse bewegen. Zu viel ist nicht zu gut und zu wenig auch nicht. Jetzt tragen Milch und Sahne aber nicht nur zum Wasser und Fettanteil bei, sondern auch zum Zuckeranteil und der Trockenmasse. Deshalb kann es von Rezept zu Rezept sehr unterschiedlich sein, wie viel Sahne und Milch verwendet werden. Das ganze Rezept mit allen Zutaten muss am Ende stimmig sein. Manche Rezepte sind vielleicht auch gar nicht bilanziert und funktionieren trotzdem gut. Insbesondere wenn man die Eiscreme am selben Tag verspeist, kann man von den Sollwerten in einem gewissen Rahmen abweichen.
Am Ende ist es hauptsächlich Geschmackssache, wie viel Sahne und Milch man verwendet. Daher wirst du wohl verschiedene Rezepte durchzuprobieren müssen, um zu sehen, welches dir persönlich am besten schmeckt. Das ist bestimmt nicht die schlimmste Herausforderung, die man sich aussuchen kann. 😉
Liebe Grüße
Hallo,
wie verändert sich das Eis, wenn man das Milch/Sahneverhältnis verändert z.B. mehr Milch als Sahne?
Viele Grüße,
Sven
Hallo Sven,
dadurch verändert sich die Textur, Konsistenz und damit auch das Gefühl im Mund. Insbesondere der Fettanteil trägt positiv zur Struktur und Stabilität bei und dient auch als Geschmacksträger. Zu viel Fett ist auf der anderen Seite allerdings auch nicht gut. Am Ende muss das ganze Rezept stimmig sein und vor allem dir schmecken.
Liebe Grüße
Ich habe dieses Eis gemacht und es ist einfach göttlich! Vielen Dank für das tolle Rezept! Und es ist so einfach ohne Ei zu machen, ich werde mit deiner Eisbasis noch mehr herumprobieren!
Hallo. Ist es hier ebenfalls möglich Glycerin zu verwenden, damit das Eis nicht so schnell hart wird? Oder ist das nicht erforderlich? Vielen Dank und Grüße, Stefan
Hallo Stefan,
das Eisrezept ist von der Bilanz gut ausgeglichen. Es kann aber sein, dass je nach Temperatur deines Gefrierfachs, das Eis im Laufe der Zeit hart wird.
Leider können die heimischen Gefrierfächer von der Temperatur in der Regel nicht verstellt werden oder man will es auch gar nicht wegen der anderen Lebensmittel, die dort eingefroren sind. Zudem kann so ein Gefrierfach auch sehr unterschiedlich kalt sein. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, Glycerin zuzugeben, wenn du dir die Konsistenz cremiger wünscht. 🙂
Liebe Grüße und noch viel Spaß bei der Eisherstellung!
Vielen Dank für die Rückmeldung! Da das Eis nicht lange im Gefrierschrank überleben wird, werde ich es das erste Mal strikt nach Rezept versuchen.
LG
Stefan
Hallo, lieben Dank für das tolle Rezept! Ich frage mich nur, bei den sehr vielen anderen Rezepten nimmst Du neben Dextrose auch Trockenglukose (deinen Artikel mit den unterschieden hab ich gelesen). Warum hier „nur“ Dextrose? Ich vertraue drauf, dass das so perfekt ist, aber würde gerne verstehen, warum. 😉
Hallo Alex,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine Neugier. 🙂 Tatsächlich ist das eines meiner ältesten Rezepte und damals hatte ich noch keine Trockenglukose. Der Blog spiegelt insofern meine Entwicklung in der Eisherstellung wieder.
Bei anderen Rezepten habe ich festgestellt, dass eine nachträgliche Veränderung des Rezepts, viele Anfragen nach dem alten Rezept hervorrufen. Viele schätzen es, wenn sie weniger Zutaten kaufen müssen. Daher habe ich es so gelassen. 😀 Würde ich das Rezept heutzutage nochmal entwickeln, würde ich tatsächlich mit Trockenglukose arbeiten.
Falls du ein Rezept mit Trockenglukose ausprobieren willst, kann ich dir gerne eines bilanzieren. Dann könntest du einen Vergleichstest machen. 🙂
Weiterhin viel Spaß bei der Eisherstellung!
Danke für die Antwort, alles klar, also ein permanenter Entwicklungs- und Lernprozess. Das Eis war auch ohne Glukose so und so sehr lecker und lässt sich gut portionieren! Aber natürlich bin ich neugierig, wie Du es mit deinem heutigen Wissen noch verbessern würdest! Was also mittlerweile das für Dich perfekte Vanilleeisrezept (ohne Ei) ist…
Was mir bei der Gelegenheit immer noch ein Rätsel ist, ist warum Johannesbrot- UND Guarkernmehl verwendet werden, wenn sie doch dasselbe machen? Ich verwende bisher nur ersteres….
Hallo,
ich würde gerne das Vanilleeis ohne Ei machen. Im Rezept ist eine Vanilleschote angegeben. Nun habe ich aber erst vor kurzem die ‚Aromapaste Bourbon Vanille‘ bestellt. Kann ich diese anstelle der Vanilleschote nehmen und wie viel davon brauche ich für Dein einfaches Vanilleeisrezept?
Im Voraus schon mal herzlichen Dank für die Antwort und viele Grüße,
Sonny
Hallo Sonny,
klar kannst du die Aromapaste auch nehmen. Von der praktischen Seite, kann ich solche Pasten natürlich verstehen, aber ich nehme lieber das Ursprungsprodukt. 😀
Zur Dosierung kann ich dir leider nichts sagen, denn ich weiß nicht, von welcher Firma deine Paste ist…
Gibt es keine Dosierungsempfehlung auf der Tube/Glas? Bei ein paar Beispielen, die ich mir angesehen habe, steht darauf, dass 1 Teelöffel = 1 Vanilleschote entspricht. Die Pasten enthalten in der Regel zwischen 15-20% Vanille. Wenn deine ähnlich viel Vanille enthält, würde ich es damit probieren.
Wenn deine Paste mehr oder weniger Vanille enthält, müsstest du entweder weniger oder mehr Paste verwenden. Aber mach dich nicht verrückt. Das ist keine exakte Wissenschaft, denn auch Vanilleschoten gibt es in unterschiedlichen Größen und Dicken. 😉
Gutes Gelingen und viel Spaß!
Herzlichen Dank für deine Antwort! Ich sehe schon – man darf das nicht so eng nehmen. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es klappt und ich ein wunderbares Vanilleeis erhalte.
Viele Grüße,
Sonny