Maracuja-Eis mit Joghurt und Tonkabohne

Kennt ihr das auch? Ihr kauft Maracujasaft (zum Beispiel für einen Cocktailabend) und dann bleibt die Hälfte übrig. So ging es mir kürzlich und deshalb habe ich gedacht, ich mache ein Maracuja-Eis daraus. Was soll ich sagen, es ist super lecker geworden. Also probiert es gerne aus und sagt mir eure Meinung dazu.
Im Normalfall bin ich jemand der gerne frische Zutaten verwendet, aber hier war Resteverwertung angesagt. Leider kann man das Rezept nicht einfach auf frische Maracujas (Passionsfrüchte) übertragen. Im gekauften Saft ist relativ wenig Fruchtgehalt – bei mir waren es 25% – und zusätzlich ist auch Zucker enthalten.
Falls ihr Interesse an einem Rezept mit frischen Maracujas (oder Passionsfrüchten) habt, dann schreibt es in den Kommentar und ich teste das Rezept auch gerne nochmal mit Früchten aus. 😀
Der hinzugefügte Joghurt macht das Eis cremig und dämpft die Säure von den Marcujas.
Um einen interessanten Zusatzgeschmack zu erhalten, habe ich mich für die Tonkabohne entschieden. Diese zaubert euch einen Hauch Vanille- und Bittermandelaromen ins Eis.
Zutaten Maracuja-Eis
4 Portionen
- 340 g Maracujasaft* (ca. 25% Fruchtgehalt)
- 200 g Joghurt (3,5% Fettgehalt)
- 100 g Sahne
- 20 g (Rohr)zucker*
- 30 g Dextrose* (= Traubenzucker)
- Tonkabohne*
- 1 Prise Salz
Zubereitung Maracuja-Eis
- Den Maracujasaft zunächst auf die Hälfte einkochen. Entweder ihr merkt euch die Flüssigkeitshöhe (z.B. anhand eines Kochlöffels) oder ihr wiegt es ab. Am Ende sollten es ca. 170 g sein.
- Zucker, Dextrose und Salz einrühren und etwas weiterköcheln lassen bis alles aufgelöst ist. Den Herd ausschalten.
- Tonkabohnenabrieb dazu geben, je nach Geschmack nur eine Prise oder etwas mehr (beachtet bitte die Tipps). Den Abrieb unterrühren und auf der warmen Herdplatte ca. 10 Minuten ziehen lassen.
- Danach vom Herd nehmen und den Sirup handwarm abkühlen lassen.
- Den Joghurt einrühren. Entweder im Kühlschrank weiter ziehen lassen (z.B. über Nacht) oder mit dem nächsten Schritt weiter machen.

- Kurz vor der Eiszubereitung die Sahne mit einem Rührgerät steif schlagen und unter die Eismasse heben.
Die Eismaschine vorbereiten und je nach Modell für einige Minuten vorkühlen lassen. Das Rührwerk einschalten und die Maracuja-Eismasse hineingeben (Dauer ca. 30 Minuten).
Alternativ Eis im Gefrierfach herstellen und alle 30 Minuten mit einem Handrührgerät gut durchmischen (Gesamtdauer ca. 4 Stunden). Beachtet bitte, dass das Eis bei dieser Herstellung deutlich härter wird.
Sollte das Eis länger im Gefrierfach aufbewahrt werden, vor dem Verzehr ca. 20 Minuten im Kühlschrank weich werden lassen.
Tipps
- Tonkabohnen kann man inzwischen in jedem größeren Supermarkt bei den Gewürzen finden oder online bestellen*.
- Die Tonkabohne mit einer feinen Reibe reiben. Ich habe zum Beispiel diese Reibe*, die sehr scharf und langlebig ist. Ihr könnt aber auch ohne Probleme eine günstigere Reibe z.B. für Muskatnüsse verwenden. Danach die Tonkabohne wieder luftdicht verpacken, um das Aroma zu erhalten.
- Da die Tonkabohne Cumarin enthält, sollte nicht zu viel verwendet werden. Aber solange man vorsichtig dosiert, sollte es kein Problem sein. Es ist sehr schwierig eine Mengenangabe zu machen, da es darauf ankommt, wie viel von dem Eis gegessen wird und wer das Eis isst. Bei Kindern bitte besonders vorsichtig sein. Für die hier angegebene Zutatenmenge nur eine Prise bis maximal wenige Millimeter der Tonkabohne abreiben. Zu viel Tonkabohne ist in der Regel sowieso viel zu dominant.

Liebe Eismacherin,
gern würde ich das Eis ausprobieren, ich wunder mich aber etwas über die Abwesenheit von Inulin und Johannesbrotkernmehl bei den Zutaten. Ist das Absicht?
Viele Grüße
Hallo Alex,
tatsächlich ist das eines meiner älteren Rezepte und daher noch ohne Inulin und Konsorten.
Inzwischen würde ich es wohl so ansetzen (aber noch nicht getestet):
Maracujasaft 380 g
Joghurt 265 g
Sahne 133 g
Zucker 53 g
Trockenglukose 40 g
Dextrose 80 g
Magermilchpulver 26 g
Inulin 20 g
Johannesbrotkernmehl 1 g
Guarkernmehl 1 g
Tonkabohne
Vielleicht magst du es ja probieren?
Liebe Grüße
Danke, würde ich gerne testen, aber ich glaube das würde viel zu süß verglichen mit Deinem Original-Rezept, oder? Da gibst Du ja nach dem Saft-Einkochen viel weniger Zucker & co zu…. Würdest Du da dann auch die Sahne steif schlagen und am Ende unterheben oder direkt mit in den Topf?
Hallo Alex,
du hast Recht, das Rezept wäre ohne Einkochen des Maracujasafts. Also mit der Flüssigkeitsmenge ist die Süße schon angemessen. Inzwischen mache ich Frucht-Milcheis-Sorten möglichst ohne Erwärmung der Fruchtkomponente, weil sich beim Kochen fast immer der Geschmack verändert. Jedoch brauchst du erwärmte Flüssigkeit, damit sich die Pulver gut lösen.
Du kannst es auf eine der folgenden Arten machen:
1. Die Sahne erwärmen und die festen Zutaten darin lösen. Es ist jedoch fraglich, ob die Flüssigkeitsmenge ausreicht. Aber das heißt die Sahne wird nicht aufgeschlagen. Du kannst aber die Eismasse vor dem Gefriergang aufschlagen.
oder
2. Einen Teil des Maracujasafts mit den festen Zutaten langsam erwärmen bis alles gelöst ist. Möglichst wenig Wärme verwenden. Vom Herd nehmen und den Rest dazu geben. Die Sahne kannst du in dieser Variante schlagen und unterheben.
Wenn du das Rezept genauso machen willst, wie es ursprünglich beschrieben wurde, dann reduziere von dem neuen Rezept die Zucker- und Dextrosemenge auf die Hälfte.
Liebe Grüße
Ich habe der Einfachheit halber gestern Vormittag den Saft und die Sahne zusammen auf ca. 50 Grad erwärmt und währenddessen die festen Zutaten eingerührt (ohne Guarkern, dafür 2g Johannesbrotkern; und ohne Tonkabohne). Dann auf 30 Grad abkühlen lassen, den Joghurt dazu und das ganze bis zum Abend in den Kühlschrank. Abends kurz mit dem Pürierstab aufgeschlagen und in die Eismaschine und dann über Nacht ins Gefrierfach.
Und was soll ich sagen — Lieben Dank, das Eis ist ein Gedicht! Konsistenz und Geschmack sind einfach himmlisch. 🙂
Liebe Alex,
es freut mich, dass das Maracuja-Eis gut gelungen ist. Vielen herzlichen Dank für deine Rückmeldung und Beschreibung, wie du es gemacht hast! 😀
Vor allem bei der Hitze, kommt ein Eis gerade recht. 😉 Ich wünsche dir noch ganz viel Spaß bei der Eisherstellung.